Reportage | Las Vegas, USA
Tunnelmenschen von Las Vegas

Es ist das Paradies für das schnelle Geld: Las Vegas ist die Weltstadt des Glückspiels. Und die Hoffnung auf den schnellen Dollar zieht nicht nur Touristen in die Stadt. Unter der Glitzermetropole in den Tunneln von Las Vegas leben zwischen 300 und 1.000 Obdachlose. Offizielle Zahlen gibt es nicht. Einige haben ihr Hab und Gut in den Casinos verloren und sind spielsüchtig geworden. Andere hoffen in der Neonstadt ihr Glück zu finden. Der Journalist Matthew O‘Brien hat seit elf Jahren Kontakt zu den Menschen in den Tunneln. „Je nach Jahreszeit leben hier Teenager genau wie Senioren. Viele suchen in Las Vegas den ‚American Dream‘.“

In den Tunneln finden die Obdachlosen Schutz. Vor der Hitze im Sommer, aber auch vor den Bürgern und den Behörden von Las Vegas selbst. Die Stadt ist in den USA dafür bekannt, nicht gerade nett mit ihren Obdachlosen umzugehen. Die „National Coalition for the Homeless“ bewertet Las Vegas als eine der gemeinsten Städte der USA für Obdachlose. Hier ist es zum Beispiel verboten, Obdachlosen in Parkanlagen essen zu spenden. Aber das Leben in den Tunneln birgt auch Gefahren. Denn das über 450 Kilometer große Tunnelsystem ist dafür ausgelegt, den Regen aufzufangen. Zwar regnet es in der Wüstenregion im Schnitt nur zwei mal im Monat, aber wenn es regnet, stehen die Tunnel innerhalb von wenigen Minuten unter Wasser. Die Kraft des Wassers reißt alles mit sich.

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